Das sagt die Jugend zum Leben in der Lausitz
Paul Fichtner von unserem Senftenberger Knotenpunkt KiJuBB kommentiert die Revierwende-Umfrage.
Das Projekt-Team Revierwende Lausitz hat 320 junge Menschen befragt, um zu erfahren, wie sie zum Leben in der Lausitz stehen. Das ist genau das Thema unseres Knotenpunktes KiJuBB in Senftenberg. Deshalb haben wir Paul Fichtner vom KiJuBB gebeten, die Ergebnisse der Umfrage für uns einzuordnen. 90 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 14 und 27 Jahren fühlen sich schlecht informiert und einbezogen.
„Das ist für mich ein eindeutiger Hinweis darauf, dass unsere Arbeit in der Region wichtig ist“, sagt Paul Fichtner. Das KiJuBB berät und unterstützt zum Beispiel Gemeinden und Landkreise auf dem Weg zu (mehr) Kinder- und Jugendbeteiligung. Gesetzliche Grundlage dafür ist der Paragraph 18 a in der Brandenburgischen Kommunalverfassung. Gemeinden sind danach verpflichtet, Kindern und Jugendlichen Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte einzuräumen – und zwar für alle Gemeinde-Angelegenheiten, die Auswirkungen auf diese Altersgruppe haben.
„Dass sich 90 Prozent schlecht informiert und einbezogen fühlen, obwohl 91 Prozent der Befragten aus Cottbus und den angrenzenden Landkreisen Spree-Neiße und Görlitz stammen, überrascht mich dennoch“, sagt Paul Fichtner. „Gerade Cottbus entwickelt sich sehr positiv. Zu sehen ist das an Initiativen wie Krasse Lausitz, Boomtown Cottbus oder an der Entwicklung des Ostsees, des neuen Bahnwerks und des Lausitz Science Parks. Trotzdem scheint das bei den jungen Menschen nicht anzukommen.“
Sowohl die Wirtschaftsregion Lausitz als auch die Staatskanzlei und das KiJuBB sind in der Pflicht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Strukturwandel zu stärken und die entsprechenden Maßnahmen noch effektiver umzusetzen. Festgelegt sind die in einem Landtagsbeschluss aus dem Mai 2022. Nur dann entwickeln die so genannten Leuchtturmregionen auch überregionale Strahlkraft.