Die Lausitz ist längst nicht die einzige Region in Europa, die einen Strukturwandel riesigen Ausmaßes erlebt. Allein in Deutschland gibt es mehrere Reviere, die nach dem JA zum Kohleausstieg einen neuen Weg finden müssen. In Europa lassen sich viele weitere aufzählen. Akteurinnen und Akteure, die den Wandel vor Ort begleiten, trafen sich bei „Just Transition in der Lausitz“. Mit dabei auch Betroffene aus dem Gebiet rund um das polnische Kraftwerk Turów. Hier – im Oberlausitzer Bergbaurevier kurz hinter den Grenzen zu Deutschland und Tschechien – sollen die Kohlebagger noch bis 2044 den fossilen Brennstoff fördern.

Es muss mehr um die Menschen gehen. Darin waren sich viele Teilnehmende einig. Es ist eine Frage von Gerechtigkeit, den Menschen vor Ort Perspektiven aufzuzeigen und sie vor allem zu beteiligen – auch an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, wenn es um konkrete Auswirkungen in ihrem Lebensumfeld geht. Das soll auch der Just Transition Fonds der Europäischen Union fördern.

„Das Gefühl des Gehört-Werdens und des Mitbestimmens stärkt die positive Einstellung zu demokratischen Prozessen und damit das Vertrauen in die Demokratie“, sagt Dagmar Schmidt, die Vorsitzende unseres Trägervereins Lausitzer Perspektiven. „Das verlangt mehr Informationen und Transparenz – genau das, was vielen vor allem jungen Menschen in der Lausitz fehlt.“

Bei „Just Transition in der Lausitz“ tauschte sie sich mit Politikerinnen, Aktivisten, Gewerkschaften und Verbänden aus europäischen Regionen zu Teilhabe im Strukturwandel aus. Ihr ging es dabei vor allem um die lebensweltliche Perspektive – all das, was neben der Arbeit im Leben der Menschen notwendig ist: Bildungsangebote, Freizeitmöglichkeiten, Gesundheits- und Nahversorgung. Die Bürgerregion Lausitz ist immer wieder um Schnittmengen mit allen Akteurinnen und Akteuren im Strukturwandel bemüht – so zum Beispiel mit dem Revierwende-Team, mit dem bereits eine sehr gute Zusammenarbeit besteht.

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