Gesprächsbereit – Der Themenabend der Bürgerregion Lausitz
Nach dem gelungenen Auftakt im April ging unser neues Veranstaltungsformat „Gesprächsbereit – Der Themenabend der Bürgerregion Lausitz“ am 12. Mai in die zweite Runde.
Dieses Mal haben wir zwei Aktivistinnen eingeladen, die sich mit viel Herzblut für eine nachhaltige Zukunft der Lausitz einsetzen: Rebekka Schwarzbach (Reka) von der Umweltgruppe Cottbus (GRÜNE LIGA) und Malle vom Projekt Revierupgrade des BUND Brandenburg. Rebekka und Malle haben wir eingeladen, da sie beide auf kreative, niedrigschwellige Formate setzen, um Menschen für Umwelt- und Klimaschutz zu begeistern.

Rebekka (rechts) und Malle (mitte) im Gespräch mit Moderation Dagmar Schmidt (Foto: Valentina Troendle)
Unsere Gäste
Rebekka Schwarzbach hat Naturschutz studiert. Im Jahr 2023 reiste Rebekka Schwarzbach quer durch die Lausitz und hat Menschen getroffen, denen ein früherer Kohleausstieg am Herzen liegt. Deren Geschichten veröffentlichte sie auf der Website. Heute organisiert sie Aktionen und Veranstaltungen rund um die Themen Lebensqualität und nachhaltige Zukunftswege.
Malle studiert Umwelt – und Ressourcenmanagement international an der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit einem Jahr ist sie bei Revierupgrade des BUND Brandenburg dabei, wo Jugendlichen neue Zugänge zu Umwelt – und Strukturwandelthemen niedrigschwellig und auf Augenhöhe vermittelt werden.
Begegnungsräume schaffen
Sie zeigen, wie vielfältiges Engagement in der Lausitz aussehen kann. Malle setzt sich für junge Menschen in der Lausitz ein: „Sie sind offen, neugierig und direkt betroffen – sie müssen mitgestalten können und Selbstwirksamkeit erleben“, so Malle. Im Rahmen ihrer Arbeit baut sie mit Unterstützung ihres Projektpartners Hochbeete mit Jugendlichen. Mit Aktionen wie einer Schnitzeljagd durch Sandow, Umweltquizzen oder dem gemeinsamen Bau von Hochbeeten entstehen neue Begegnungsräume. Ziel ist es, besonders junge Menschen zu erreichen, die bisher wenig oder nur negativ mit Umweltfragen in Kontakt kamen.
Reka organisiert u.a. gemeinsam mit dem Stadttheater Cottbus Veranstaltungen im letzten Waldstück in der Nähe des Tagebau Nochten. Sie berichtet von der lebedingen Natur dort, ein letzter Rückzugsort für unterschiedlichste Tiere in der sonst kargen Landschaft, die der Tagebau hinterlassen hat. Die Veranstaltungen sind vielfältig und mitten im Grünen etwas ganz Besonderes. Das Grundstück wird aktuell von der Umweltgruppe Cottbus gepachtet, dieser Vertrag läuft jedoch in acht Monaten aus. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Ist das Waldstück erstmal verschwunden, bleiben lediglich Erinnerungen und Bilder zurück.
„Was bedeutet das?“
Sprache prägt unser Verständnis – und beim Wort „Strukturwandel“ wird deutlich, dass es für viele ein abstrakter Begriff ist, erzählen Malle und Reka. Kinder hätten ihn sogar mal als „bemalte Wand“ interpretiert. Es brauche neue Worte, neue Bilder, neue Wege, um Menschen mitzunehmen. Und: mehr Raum für persönliche Geschichten statt politischer Parolen.
Es braucht Menschen, die an das Morgen glauben
Zwischen Lächeln und Nachdenklichkeit wurde am Ende des Abends deutlich: Umweltschutz in der Transformation ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der Mut, Ausdauer und Hoffnung braucht. Jeden Schritt, den wir tun, prägt die Zukunft der nächsten Generationen.
Danke an Rebekka und Malle für ihre Offenheit, ihre Geschichten und Erlebnisse. Danke an alle, die zugehört, mitdiskutiert und Fragen gestellt haben – und dass ihr „Gesprächsbereit“ zu dem machen, was es ist.