Kira Sawicka, Corry Kroener und Caro Kahn (v.l.n.r.) von unserem Knotenpunkt Wertewandel e.V. Foto: Valentina Troendle.

In Erzählcafés erzählen Menschen ihre Geschichten und teilen Emotionen

Daraus kann vieles entstehen, wie wir gerade in Lauchhammer beobachten konnten. Viel Ärger und auch Verzweiflung war da am Anfang, eine spürbare Trennung zwischen den Stadtteilen und trotzdem der Wunsch, der Heimatstadt aus der Patsche zu helfen. In nur sechs Monaten sind viele Ideen und Projekte entstanden. Und das dank kleiner Impulse und der engen Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement vor Ort. So viele Gedanken waren schon da. Vernetzung und Austausch haben die Köpfe zum Glühen und die Ideen zum Blühen gebracht. Entstanden ist die Initiative „Wir in Lauchhammer“.

Die engagierten Menschen, die sich da gefunden haben, gründeten zum Beispiel eine Kochgruppe, um sich zu treffen, gemeinsam zu kochen und vielleicht irgendwann einen Mittagstisch anbieten zu können.

Auch in den verlassenen Bahnhof kommt Bewegung

Der Verein Wertewandel hat den neuen Eigentümer ausfindig gemacht und der hat sich bereits bei „Wir in Lauchhammer“ vorgestellt. Dennis Gegenfurtner von Culterim möchte den Bahnhof mit Ateliers, Veranstaltungsflächen und Künstlerwohnungen aufwerten und freut sich, wenn sich Menschen aus der Region an der Entwicklung beteiligen. Ein echter Glücksgriff, wie es scheint.

Und dann ist da noch ein ganz heißes Eisen im Feuer

Im Schlosspark von Lauchhammer schlummert eine seltene Drehbildleinwand im Dornröschenschlaf. Eine Sanierung würde vieles in Gang setzen, kostet aber auch viel Geld. Teile davon sollen nun mit einem Benefizkino vor eben dieser Drehbildleinwand eingespielt werden. Matthias Pfitzner, der Macher der Dresdner „Filmnächte am Elbufer“, unterstützt die Veranstaltung mit Technik und Programm.

Ähnliche Entwicklungen erhoffen sich engagierte Menschen in Ruhland und Lieberose

Sie haben ihr jeweils erstes Erzählcafé mit Wertewandel absolviert und sind mit dem guten Vorsatz aus der Runde gegangen, sich gegenseitig zu unterstützen und mehr miteinander zu reden. Die einen wollen nun erst einmal selbst weitermachen. Die anderen freuen sich auf Folgetreffen mit dem Verein.

Natürlich gehört dazu auch, Politik und Verwaltung ins Boot zu holen

Oft fehlt diese Verbindung. Die Bürgerinnen und Bürger wissen nichts von den Plänen in der Verwaltung und die Mitarbeitenden in der Verwaltung wissen nichts von den Wünschen der Menschen vor Ort. Deshalb bemüht sich Wertewandel darum, beides zusammen zu bringen.

Es birgt immer wieder Zauber, wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen

Irgendwie haben sie doch immer etwas gemeinsam. Das war bei einer Wertewandel-Veranstaltung in der Brandenburger Frauenwoche wunderbar zu beobachten. Unter dem Titel „WIR BLEIBEN“ teilten Frauen ihre Lausitzer Geschichten und fanden trotz aller Verschiedenheit Anknüpfungspunkte, in Kontakt zu bleiben und sich gegenseitig zu unterstützen. Was sie verband, war die Liebe zur Lausitz und der Wunsch, das Leben hier für alle besser zu machen.

Und dann ist da noch das Entwickeln von innovativen Veranstaltungsformaten

Das haben die Mitarbeitenden von Wertewandel ebenfalls besonders gut drauf. Schon länger treibt sie der Gedanke um, die Leuchtturmprojekte, für die viele Strukturwandel-Gelder geflossen sind, zu den Menschen zu bringen. Damit sie einen Bezug dazu entwickeln können und erkennen, was diese Ansiedlungen für ihr eigenes Leben bedeuten.

Heraus kommen zum Beispiel Kooperationen wie mit der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH

Das Unternehmen wurde vom Land Brandenburg, einigen Landkreisen und der kreisfreien Stadt Cottbus eigens für die Strukturentwicklung in der Lausitz gegründet. Die gemeinsame Veranstaltung heißt „Reviertour – Menschen machen Wandel“. Und sie trägt auch die Handschrift von Wertewandel. Denn sie schaffen es, die Leuchtturmprojekte mit den Menschen vor Ort zu verbinden  – mit kleineren Ideen und Initiativen, die ebenfalls leuchten, auch wenn sie kein Leuchtturm im wirtschaftlichen Sinne sind. Sie sind jedoch aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden und deshalb besonders wertvoll für den Strukturwandel in der Region.

Die Reviertour ist eine runde Sache geworden

Sie startete in Lübbenau und lud dazu ein, die Pläne für das „Zentrum für regionale Erzeugnisse“ kennenzulernen. Ein „Markt der Möglichkeiten“, ein Podiumsgespräch und Fragen aus dem Publikum machten die Veranstaltung zu einer runden Sache. Denn nur, wenn sich die Menschen ernst- und mitgenommen fühlen, wird der Strukturwandel erfolgreich sein. Daran arbeitet unser Knotenpunkt Nord jeden Tag.

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