Eine der zahlreichen Lauchhammer-Karikaturen, die Joachim Niggemeyer während des Erzählcafés angefertigt hat.

Ein Erzählcafé machte den Anfang

Projektmitglieder der Bürgerregion Lausitz vom Verein Wertewandel können diese Geschichte aus Lauchhammer erzählen. Im Rahmen des Projektes „Wir in Regionen“ organisierte der Verein ein so genanntes Erzählcafé, zu dem alle eingeladen waren, die ihre Geschichte von Lauchhammer erzählen wollten.

Ein Erzählcafé eignet sich immer dann besonders gut, wenn es vor Ort Menschen gibt, die ein Netzwerk haben – zum Beispiel in einer klassischen Vereinsstruktur. In Lauchhammer gibt es seit Januar 2022 ein Quartiersmanagement, das bereits viele Verbindungen in die Zivilgesellschaft geknüpft hat. Lilli Teich ist die Quartiersmanagerin. Sie ist die Schnittstelle zwischen Bürgerinnen, Bürgern und Stadtverwaltung. Ihr Büro hat sie im Mehrgenerationenhaus „DomiZiel“ – in der Lauchhammer Mitte.

 

Alle Himmelsrichtungen in einem Raum

Und genau hier zeigt sich schon eine Besonderheit der Stadt – nämlich die gelebte Zergliederung in Mitte, Nord, Süd, Ost und West. Ziel des ersten Erzählcafés war es nun, Menschen aus allen Stadtteilen in einen Raum zu bringen und anhand ihrer Geschichten zu zeigen, dass sie ähnliche Wünsche und Probleme haben. Und das ist tatsächlich gelungen.

Weil die Mitarbeitenden von Wertewandel in dieser Runde spürten, dass es hier zwar viel Trauer und Frust, aber auch viel Lust auf Veränderung gibt, blieben sie in Lauchhammer und machten kurzerhand ein Projekt der Bürgerregion Lausitz daraus. Das nennt sich nun „Wir in Lauchhammer“ und befähigt die Menschen, sich noch wirksamer für das Leben in der Stadt zu engagieren.

 

„Wir in Lauchhammer“ macht die ersten Schritte

Es gab bereits ein zweites Treffen, zu dem auch einige kamen, die im Erzählcafé noch nicht dabei waren. So entsteht Stück für Stück eine Gruppe, die die Entwicklung der Stadt mit beeinflussen kann. Caro Kahn – Mitarbeiterin bei Wertewandel – sagt, „es muss sich nun eine Kerngruppe finden, die wir in ihrem Engagement unterstützen können. Damit all das, was jetzt schon da ist, nicht im Sande verläuft.“

Im zweiten Treffen einigten sich die Teilnehmenden auf einige Themen, mit denen sie Bewegung in die Stadt bringen wollen. Dazu zählt der Oberbegriff „Verschmutzung durch Leerstand“, denn Lauchhammer hat gerade in der Innenstadt ein großes Problem mit verfallendem Leerstand. Ein zweiter Punkt ist Wertschätzung für ihre Stadt und die Region. Ein Gemeinschaftsgefühl soll entstehen – und ein Ort, an dem sich alle treffen können.

 

Zu sehen ist auch schon was

Ein erster Schritt zur Aufwertung der Innenstadt sind große Tafeln, die an den Fenstern eines leer stehenden Hauses in der Kleinleipischen Straße angebracht wurden. Darauf sind Karikaturen des Künstlers Joachim Niggemeyer zu sehen. Sie entstanden während des Erzählcafés. Das Gebäude gehört der Stadt und wurde früher als Rathaus und Poliklinik genutzt.

 

Als nächstes folgen Projekte und Veranstaltungen

In den nächsten Treffen geht es nun in die Planung konkreter Projekte und Veranstaltungen. Insgesamt sind weitere fünf angeleitete Termine geplant – mit dem Ziel, Menschen zusammen zu bringen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie sich einmischen und engagieren können.

Gern können weitere Menschen aus Lauchhammer zur Initiativ-Gruppe dazu stoßen. Die nächsten Termine erfahren Sie bei Quartiersmanagerin Lilli Teich unter teich@wertewandel-verein.de

Wer sich in einer anderen Stadt in der Lausitz einen ähnlichen Prozess wünscht, kann sich bei der Wertewandel-Mitarbeiterin Caro Kahn melden: kahn@wertewandel-verein.de 

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