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„Auf´n Kaffe mit der Bürgerregion“ in Finsterwalde

Immer dienstags sind Menschen aus Finsterwalde und Elbe-Elster herzlich zum Plaudern und Ideen austauschen eingeladen

Seit einem guten Jahr unterstützt das Netzwerk Bürgerregion Lausitz Menschen, die sich vor Ort engagieren wollen. Der Verein Generationen gehen gemeinsam (G3) in Finsterwalde ist Teil des Netzwerks. Karla Fornoville und Markus Wegner beraten, vernetzen, geben Tipps oder schieben Themen an, die die Menschen in Finsterwalde und Elbe-Elster bewegen. Immer dienstags zwischen 13 und 16 Uhr laden die beiden „Auf’n Kaffe mit der Bürgerregion“ in die Kleine Ringstraße 25 ein.

G3-Mitarbeiterin Karla Fornoville vor dem Büro in der Kleinen Ringstraße 25, in dem auch die Willkommensagentur Comeback Elbe-Elster zu finden ist. Immer dienstags zwischen 13 und 16 Uhr lädt G3 hier „Auf’n Kaffe mit der Bürgerregion“. Foto: Generationen gehen gemeinsam e.V.

Selbst etwas tun, wovon alle was haben
Aus den Ideen und Wünschen der Menschen können Veranstaltungen entstehen, auf denen sich Gleichgesinnte austauschen. Und vielleicht wächst sogar eine Initiative daraus, die sich fortan um dieses Thema kümmert. „Für uns ist das Bürgerbeteiligung im kleinen Rahmen“, erklärt Karla Fornoville, Mitarbeiterin bei G3. „Wir laden die Menschen ein, selbst etwas zu tun in ihrer Gemeinde, damit die Lebensqualität für alle steigt.“

Disko, Klettern und Bouldern
Zwei aktuelle Fragen beschäftigen sich zum Beispiel damit, wie sich eine Disko für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren organisieren lässt. Oder wie das Thema „Klettern und Bouldern“ die Stadt Finsterwalde attraktiver machen kann. „Das sind beides Themen, die von den Bürgerinnen und Bürgern selbst kommen“, erklärt Markus Wegner, ebenfalls Mitarbeiter bei G3. „Wir helfen nun, dass diese Ideen Gestalt annehmen, organisieren Veranstaltungen dazu oder vernetzen Menschen mit ähnlichen Ideen. Am Ende steht hoffentlich eine Gruppe, die sich verantwortlich fühlt und entsprechende Angebote machen kann.“

Wer sich hinter ein solches Vorhaben klemmt, spürt etwas, was als Selbstwirksamkeit bekannt ist: Selbst etwas in Gang setzen, was allen oder zumindest vielen zu Gute kommt. „Genau das brauchen wir, um unser Lebensumfeld attraktiver zu machen. Eine lebendige Gemeinschaft ist ein Grund, warum Menschen in einer Region bleiben oder neu dazu kommen“, ist sich Karla Fornoville sicher.

Große Veränderungen brauchen eine starke Stimme der Menschen vor Ort
Entstanden ist die Bürgerregion Lausitz übrigens als Begleitung für die großen wirtschaftlichen Veränderungen in der Region, die vor allem von Politik und großen Unternehmen geführt werden. Damit ein Teil der so genannten Strukturwandel-Gelder auch den Menschen vor Ort zu Gute kommt und ihre Stimme laut und wirksam ist, haben sich verschiedene Vereine zum Netzwerk Bürgerregion Lausitz zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie Fördermittel beantragt, damit sie den schnellen und sehr dynamischen Strukturwandel nicht mehr nur ehrenamtlich, sondern hauptberuflich begleiten können.

Seit 2023 arbeitet das Netzwerk deshalb mit einer fünfjährigen Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums. Daraus ergeben sich professionelle Strukturen, die die Menschen vor Ort für ihre Ideen und Wünsche nutzen können. Die beteiligten Vereine wie G3 agieren innerhalb des Netzwerkes als so genannte Knotenpunkte und bieten an ihren Standorten regelmäßige Sprechstunden an. Und natürlich sind sie auch digital erreichbar. „Auf’n Kaffe mit der Bürgerregion“ nennt der Finsterwalder Verein Generationen gehen gemeinsam seine Sprechstunde. Immer dienstags zwischen 13 und 16 Uhr laden Karla Fornoville und Markus Wegner dazu in ihr Büro in der Kleinen Ringstraße 25 ein. Dann sind die Ohren offen für alle Ideen aus Finsterwalde und Elbe-Elster.

Zu diesen Themen sind demnächst Veranstaltungen geplant

Enkeltaugliche Region – Wandel im heimischen Garten
Nachhaltigkeit, Gärtnern, Waldschutz

Makerspace 2.0 – High-Tech trifft Schraubendreher
Werkstatt für Handwerk, Kreativität, Gemeinschaft, Kreislauf, Programmierung und Pflanzen

Dorfdisko reloaded für 12- bis 16-Jährige
Disko/ Partys für die fast großen Mädels und Jungs mit Eltern-Lounge

Hoch hinaus: Klettern & Bouldern
eine frei zugängliche Outdoor-Kletterwand für Finsterwalde

Bei Interesse an diesen Themen melden Sie sich gern per E-Mail: info@gdrei-web.de oder telefonisch: 0 3531 71 82 88

Weitere Infos auch unter www.gdrei-web.de 

„Just Transition in der Lausitz“: Ein Schulterblick auf unsere Arbeit

Die Lausitz ist längst nicht die einzige Region in Europa, die einen Strukturwandel riesigen Ausmaßes erlebt. Allein in Deutschland gibt es mehrere Reviere, die nach dem JA zum Kohleausstieg einen neuen Weg finden müssen. In Europa lassen sich viele weitere aufzählen. Akteurinnen und Akteure, die den Wandel vor Ort begleiten, trafen sich bei „Just Transition in der Lausitz“. Mit dabei auch Betroffene aus dem Gebiet rund um das polnische Kraftwerk Turów. Hier – im Oberlausitzer Bergbaurevier kurz hinter den Grenzen zu Deutschland und Tschechien – sollen die Kohlebagger noch bis 2044 den fossilen Brennstoff fördern.

Es muss mehr um die Menschen gehen. Darin waren sich viele Teilnehmende einig. Es ist eine Frage von Gerechtigkeit, den Menschen vor Ort Perspektiven aufzuzeigen und sie vor allem zu beteiligen – auch an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, wenn es um konkrete Auswirkungen in ihrem Lebensumfeld geht. Das soll auch der Just Transition Fonds der Europäischen Union fördern.

„Das Gefühl des Gehört-Werdens und des Mitbestimmens stärkt die positive Einstellung zu demokratischen Prozessen und damit das Vertrauen in die Demokratie“, sagt Dagmar Schmidt, die Vorsitzende unseres Trägervereins Lausitzer Perspektiven. „Das verlangt mehr Informationen und Transparenz – genau das, was vielen vor allem jungen Menschen in der Lausitz fehlt.“

Bei „Just Transition in der Lausitz“ tauschte sie sich mit Politikerinnen, Aktivisten, Gewerkschaften und Verbänden aus europäischen Regionen zu Teilhabe im Strukturwandel aus. Ihr ging es dabei vor allem um die lebensweltliche Perspektive – all das, was neben der Arbeit im Leben der Menschen notwendig ist: Bildungsangebote, Freizeitmöglichkeiten, Gesundheits- und Nahversorgung. Die Bürgerregion Lausitz ist immer wieder um Schnittmengen mit allen Akteurinnen und Akteuren im Strukturwandel bemüht – so zum Beispiel mit dem Revierwende-Team, mit dem bereits eine sehr gute Zusammenarbeit besteht.

 

„Wie erreichen wir die Menschen?“

Diese Frage beschäftigte die meisten Teilnehmenden, die unserer Einladung zu „Ein Jahr Bürgerregion Lausitz“ folgten. Im Gründungszentrum Startblock B2 in Cottbus war die Antwort dann auch schnell klar: Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Schlüssel, der nicht nur Identifikation mit der Region schafft, sondern auch tatsächlich das gute Leben in der Lausitz fördert.

Projektleiterin Dagmar Schmidt spricht über das erste Projektjahr der Bürgerregion Lausitz. Foto: Caro Kahn

Erfolgreicher Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung
Erstmals hatten wir am 29. Februar Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen Sektoren zusammengebracht. Etwa 50 Teilnehmende tauschten sich über ihr eigenes Themengebiet hinweg aus. Dabei standen das gute Leben in der Lausitz und die Beteiligung der Menschen, die den Strukturwandel hautnah erleben, im Mittelpunkt.

85 Beratungen und 45 Veranstaltungen
Das ist die Bilanz der Bürgerregion Lausitz in 2023. Unsere Knotenpunkte haben ganze Arbeit geleistet. Und es war höchste Zeit, die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen und unsere Erfahrungen mit ihnen zu teilen. Denn alleine kann keiner den Strukturwandel gestalten. Und tatsächlich: Durch diesen ersten Austausch in Cottbus sind bereits einige Ideen und Kooperationsinitiativen entstanden, die das Engagement für die Lausitz und die Bürgerbeteiligung stärken werden.

Teilnehmende der Veranstaltung während der Diskussion in Kleingruppen. Foto: Caro Kahn

Kinder und Jugendliche müssen einen besseren Zugang zum Strukturwandel erhalten
Eingeladen waren Akteurinnen und Akteure aus Vereinen und Verbänden, aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus Politik und Verwaltung. Sowohl im Plenum als auch in gut durchmischten Kleingruppen kam eine Gruppe besonders häufig zur Sprache: Kinder und Jugendliche, die einen besseren Zugang zum Strukturwandel bekommen sollen. Mit dem Senftenberger Knotenpunkt KiJuBB (Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg) leistet die Bürgerregion Lausitz in diesem Bereich bereits wichtige Grundlagenarbeit. Die Mitarbeitenden dort beraten Kommunen, wie sie den Paragraphen 18a der Brandenburgischen Kommunalverfassung in ihren Gemeinden umsetzen können. Konkret heißt das, wie sie Kinder und Jugendliche an den Belangen beteiligen können, die sie betreffen.

Auch für alle anderen Altersgruppen sind die Chancen der Transformation kaum sichtbar
Die Veränderungen in der Lausitz und die Chancen, die sich daraus für die Menschen ergeben, sind aber auch für viele andere nicht sichtbar. Deshalb muss es Formate geben, in denen die Menschen erfahren, welche positiven Auswirkungen der Strukturwandel für sie hat. Dass sich viele der Teilnehmenden schon zur Zusammenarbeit verabredet haben, ist ein großer Erfolg für uns als Bürgerregion Lausitz. Und ein großer Schritt auf dem Weg zu mehr Bürgerbeteiligung im Strukturwandel.

Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerregion Lausitz – Lausitzer Perspektiven, KiJuBB, Generationen gehen gemeinsam G3 e.V., Wertewandel e.V., Kulturlandschaft Lausitz im IBA-Studierhaus e.V., Kulturfabrik MEDA, Raumpionierstation Oberlausitz – mit dem Moderator der Veranstaltung. Foto: Bürgerregion Lausitz.

In Lauchhammer bewegt sich was

Die Geschichte von „Wir in Lauchhammer“ erzählt fast mustergültig, wie durch kleine Impulse Bürgerbeteiligung entstehen kann. Dass es jemanden braucht, der den Anfang macht. Dass es wichtig ist, möglichst viele Akteurinnen und Akteure an einen Tisch zu bringen. Dass es etwas Anleitung braucht, um ins Gespräch zu kommen. Und dass es dann ganz wichtig ist, weiterzumachen und die Dinge aufzugreifen, die den Menschen im Ort wichtig sind.

Eine der zahlreichen Lauchhammer-Karikaturen, die Joachim Niggemeyer während des Erzählcafés angefertigt hat.

Ein Erzählcafé machte den Anfang
Projektmitglieder der Bürgerregion Lausitz vom Verein Wertewandel können diese Geschichte aus Lauchhammer erzählen. Im Rahmen des Projektes „Wir in Regionen“ organisierte der Verein ein so genanntes Erzählcafé, zu dem alle eingeladen waren, die ihre Geschichte von Lauchhammer erzählen wollten.

Ein Erzählcafé eignet sich immer dann besonders gut, wenn es vor Ort Menschen gibt, die ein Netzwerk haben – zum Beispiel in einer klassischen Vereinsstruktur. In Lauchhammer gibt es seit Januar 2022 ein Quartiersmanagement, das bereits viele Verbindungen in die Zivilgesellschaft geknüpft hat. Lilli Teich ist die Quartiersmanagerin. Sie ist die Schnittstelle zwischen Bürgerinnen, Bürgern und Stadtverwaltung. Ihr Büro hat sie im Mehrgenerationenhaus „DomiZiel“ – in der Lauchhammer Mitte.

Alle Himmelsrichtungen in einem Raum
Und genau hier zeigt sich schon eine Besonderheit der Stadt – nämlich die gelebte Zergliederung in Mitte, Nord, Süd, Ost und West. Ziel des ersten Erzählcafés war es nun, Menschen aus allen Stadtteilen in einen Raum zu bringen und anhand ihrer Geschichten zu zeigen, dass sie ähnliche Wünsche und Probleme haben. Und das ist tatsächlich gelungen.

Weil die Mitarbeitenden von Wertewandel in dieser Runde spürten, dass es hier zwar viel Trauer und Frust, aber auch viel Lust auf Veränderung gibt, blieben sie in Lauchhammer und machten kurzerhand ein Projekt der Bürgerregion Lausitz daraus. Das nennt sich nun „Wir in Lauchhammer“ und befähigt die Menschen, sich noch wirksamer für das Leben in der Stadt zu engagieren.

„Wir in Lauchhammer“ macht die ersten Schritte
Es gab bereits ein zweites Treffen, zu dem auch einige kamen, die im Erzählcafé noch nicht dabei waren. So entsteht Stück für Stück eine Gruppe, die die Entwicklung der Stadt mit beeinflussen kann. Caro Kahn – Mitarbeiterin bei Wertewandel – sagt, „es muss sich nun eine Kerngruppe finden, die wir in ihrem Engagement unterstützen können. Damit all das, was jetzt schon da ist, nicht im Sande verläuft.“

Im zweiten Treffen einigten sich die Teilnehmenden auf einige Themen, mit denen sie Bewegung in die Stadt bringen wollen. Dazu zählt der Oberbegriff „Verschmutzung durch Leerstand“, denn Lauchhammer hat gerade in der Innenstadt ein großes Problem mit verfallendem Leerstand. Ein zweiter Punkt ist Wertschätzung für ihre Stadt und die Region. Ein Gemeinschaftsgefühl soll entstehen – und ein Ort, an dem sich alle treffen können.

Karikaturen schmücken die Kleinleipische Straße. Foto: Lilli Teich.

Zu sehen ist auch schon was
Ein erster Schritt zur Aufwertung der Innenstadt sind große Tafeln, die an den Fenstern eines leer stehenden Hauses in der Kleinleipischen Straße angebracht wurden. Darauf sind Karikaturen des Künstlers Joachim Niggemeyer zu sehen. Sie entstanden während des Erzählcafés. Das Gebäude gehört der Stadt und wurde früher als Rathaus und Poliklinik genutzt.

 

 

Als nächstes folgen Projekte und Veranstaltungen
In den nächsten Treffen geht es nun in die Planung konkreter Projekte und Veranstaltungen. Insgesamt sind weitere fünf angeleitete Termine geplant – mit dem Ziel, Menschen zusammen zu bringen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie sich einmischen und engagieren können.

Gern können weitere Menschen aus Lauchhammer zur Initiativ-Gruppe dazu stoßen. Die nächsten Termine erfahren Sie bei Quartiersmanagerin Lilli Teich unter teich@wertewandel-verein.de

Wer sich in einer anderen Stadt in der Lausitz einen ähnlichen Prozess wünscht, kann sich bei der Wertewandel-Mitarbeiterin Caro Kahn melden: kahn@wertewandel-verein.de 

Gelebte Demokratie für Vetschauer Grünflächen

Unsere Netzwerkpartnerin SPREEAKADEMIE startet ein Beteiligungsprojekt zwischen der Stadtverwaltung und Menschen aus allen Ortsteilen. 

In Vetschau entsteht ein kommunales Handlungskonzept zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit. Das Besondere daran: Es entsteht unter Beteiligung von Menschen aus allen zehn Ortsteilen und der Kernstadt. Sebastian Zoepp von der Spreeakademie gGmbH hat dazu das Projekt PartizipNatur ins Leben gerufen und dafür eine Förderung von mehr als 1,2 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium erhalten. Mehr als 300.000 Euro kommen außerdem vom Brandenburger Umweltministerium.

Know-How für Grünflächen und Beteiligung
Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre. Bis dahin möchte die SPREEAKADEMIE mit Bürgerinnen und Bürgern in Vetschau ins Gespräch kommen und sie zu Grünflächen- und Beteiligungs-Exptertinnen qualifizieren. Es geht sowohl um die naturnahe Gestaltung und Aufwertung von Grünflächen als auch um Kompetenzen für Beteiligungsprozesse.

„Für mich ist das gelebte Demokratie“, sagt Sebastian Zoepp. „Wenn sich Menschen eines Ortsteils mit wenigen hundert Einwohnerinnen darauf verständigen, wie ihre Gemeinde eine gut sichtbare Grünfläche im Ort aufwerten und ökologisch nachhaltig gestalten kann, und diesen Vorschlag schließlich mit der Kommune weiterentwickeln und umsetzen, ist das eine wunderbare Erfahrung für alle. Das spätere Ergebnis, von dem alle profitieren, ist unter echter Teilnahme entstanden und ein Ergebnis alltäglicher demokratischer Prozesse. Solche Prozesse sind aktuell wichtiger denn je.“

Sebastian Zoepp ist ein Urgestein bei den Lausitzer Perspektiven
Sebastian Zoepp gehört zu den Gründungsmitgliedern unseres Trägervereins Lausitzer Perspektiven. 2016 gründete er sein Sozialunternehmen SPREEAKADEMIE und liefert hier mitten im Strukturwandel Ansätze für eine nachhaltige Kommunal- und Regionalentwicklung. Für ihn sind Wissen und Beteiligung die Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Deshalb verbindet er beides in seinen Projekten und unterstützt damit Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteurinnen in der Lausitz.

PartizipNatur ist sein bisher größtes Projekt. Es verbindet Menschen aus den Ortsteilen mit ihren Ortsbeiräten und wiederum mit der Stadtverwaltung in Vetschau. Im Lerngarten in Raddusch erhalten die Bürgerinnen und Bürger wichtiges Handwerkszeug für die naturnahe Gestaltung von Grünanlagen. Dieses Wissen wenden sie schließlich auf eine öffentliche Fläche im Ortsteil an und setzen auch schon kleinere Projekte um. „Natürlich werden sie einiges davon auch in ihren eigenen Garten mitnehmen. Und schon ist ein wichtiger Schritt in Richtung Arten- und Klimaschutz getan“, ist sich Sebastian Zoepp sicher.

Die Kommune bekommt ein abgestimmtes Konzept samt Kostenaufstellung
Am Ende des Beteiligungsprozesses erhält die Kommune ein Konzept mit konkreten Maßnahmenvorschlägen für die naturnahe Gestaltung von öffentlichen Grünflächen. Es liegt dann in ihrer Hand, diese Maßnahmen in den folgenden Jahren auch umzusetzen. Innerhalb des Beteiligungsprozesses erleben die Bürgerinnen und Bürger, was es bedeutet, verschiedene Interessen und Rahmenbedingungen miteinander auszuhandeln und ein Ergebnis zu erzielen. Natürlich soll es nach Projektende weitergehen mit der Beteiligung in den  Ortsteilen. Dazu liefern Sebastian Zoepp und seine Mitarbeitenden wertvolle Tipps, wie diese Arbeit aussehen kann, welche Rollen zu verteilen sind und wie sich Netzwerktreffen effizient organisieren und durchführen lassen.

Niedrigschwellige Angebote für die Ortsteile
Im Zuge des Projektes wird es außerdem Obstbaum-Schnittkurse oder Gartensprechstunden geben. Der Lerngarten in Raddusch bekommt ein grünes Klassenzimmer. Und mit der Kita in Raddusch ist ebenfalls ein langfristiges Lern- und Erfahrungsangebot geplant. Auch die Mitarbeitenden in der Vetschauer Stadtverwaltung sollen dazulernen können. Mit Lernreisen und speziellen Workshops zu Grünlandgestaltung und Beteiligungsformaten sollen sie genauso profitieren wie die Bürgerinnen und Bürger. Die Einladungen für diese Veranstaltungen möchte Sebastian Zoepp auch in die umliegenden Gemeindeverwaltungen aussprechen, damit PartizipNatur auch über die Vetschauer Grenzen hinweg Wirkung erzielt.

 

„Wir haben mehr als 3.000 Menschen direkt erreicht“

Ein Jahr „Bürgerregion Lausitz“ liegt hinter uns. Dagmar Schmidt, die Vorsitzende unseres Trägervereins Lausitzer Perspektiven, spricht im Interview von Erfolgen und Erkenntnissen in 2023 und was daraus für 2024 folgt.

Foto: Fabian Melber/Moritz Richter 2023. Dagmar Schmidt rechts im Bild.

Liebe Dagmar, wie fällt dein Fazit nach einem Jahr Bürgerregion Lausitz aus?

Sehr positiv. Wir haben schnell als Netzwerk zusammengefunden und haben zügig Personal eingestellt. Deshalb waren wir sehr schnell arbeitsfähig. Das ist nicht selbstverständlich. Gleich im Juni haben wir mit „Lausitz Connect!“ eine große gemeinsame Veranstaltung auf die Beine gestellt. Die hat vieles angestoßen.

In eurem Netzwerk vereint ihr fünf eigenständige Organisationen. Wie schafft ihr es, dass ihr so gut zusammenarbeitet?

Das ist tatsächlich nicht leicht. Unsere Knotenpunkte haben ihre eigenen Rahmenbedingungen und eine eigene Logik. Das wussten wir vorher und haben deshalb intensiv daran gearbeitet, wie wir trotzdem zusammenarbeiten können. Im Februar gab’s eine intensive Klausur in Herzberg. Das war ein guter Grundstein – auch, um als Team zusammenzufinden.

Die Bürgerregion Lausitz ist inzwischen in vieler Munde. Ihr seid auf politischer Ebene oft eingeladen, euch vorzustellen und eure Standpunkte zu präsentieren. Euer Kernthema ist die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in der Lausitz. Wie habt ihr euch dort bekannt gemacht?

Das erste Jahr diente vor allem erstmal dazu, in verschiedenen Veranstaltungen herauszubekommen, was die Menschen wollen, wofür sie sich interessieren. Das ist eine gute Grundlage für 2024. Und wenn ich mir unser Monitoring ansehe, bin ich schon beeindruckt. Das Netzwerk hat in diesem Jahr 50 Veranstaltungen durchgeführt. Darüber haben wir etwa 2.500 Menschen erreicht. In 85 Einzelberatungen hatten wir mit weiteren 408 Menschen Kontakt. Das sind insgesamt etwa 3.000 Menschen, die in ihrem Umfeld bestimmt auch von den Veranstaltungen erzählt haben. Das finde ich für ein erstes Jahr wirklich beachtlich.

Worauf führst du diesen Erfolg zurück?

Darauf, dass wir zu Beginn des Jahres sofort losgelegt haben. Dafür waren natürlich die Jahre zuvor eine gute Grundlage. Wir kannten uns schon und haben ja ehrenamtlich schon viel gemacht. Jetzt ist es professionell und unser Hauptjob. Und das macht sich bemerkbar. Unsere Türen stehen offen für Kommunen und Bürgerinnen. Wir bieten eine Struktur, in der sie sich mit Transformation und Beteiligung auseinandersetzen können. Und das spricht sich immer mehr rum.

Was habt ihr euch für 2024 vorgenommen?

Wir wollen uns weiter bekannt machen und konkreter werden. Wie erreichen wir Menschen im öffentlichen Raum? Da müssen wir auch niedrig-schwellige Angebote machen. Nicht jede oder jeder interessiert sich für unsere Veranstaltungen. Trotzdem wollen wir sie fragen, was sie sich für die Lausitz wünschen, wie sie sich einbringen wollen und wie wir sie dabei unterstützen können.

2023 hat aber auch gezeigt, dass die Erwartungen an uns manchmal sehr hoch sind. Wir müssen für uns klar kriegen, was wir wirklich leisten können, ohne zu viel zu versprechen. Und an welchen Stellen wir an Partnerinnen und Partner weiterverweisen können. Ich denke da zum Beispiel an das Coaching neuer Initiativen.

Du sagst, ihr wollt konkreter werden. Welche Themen wollt ihr angehen?

Viele Menschen fragen sich, wie sie außerhalb von Wahlen partizipieren können. Dafür wollen wir Möglichkeiten aufzeigen. Als Netzwerk wollen wir noch wirksamer werden und die Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden oder Mitmach-Initiativen intensivieren. Sie sind sehr nah an den Bürgerinnen und Bürgern dran. Das dritte Thema ist die Zukunftsfähigkeit und Enkeltauglichkeit der Lausitz. Hier wollen wir Themen setzen und bestehende Ansätze unterstützen.

Wie läuft die Arbeit in Sachsen?

Während wir in Brandenburg über das STARK-Bundesprogramm gefördert werden, läuft die Förderung dort über den Freistaat Sachsen und ist deutlich kleiner ausgefallen. Leider merken wir das auch. Wir hatten in der Niederlausitz jetzt ein Jahr Zeit, um das Ohr an die Masse zu halten und uns bei den Menschen bekannt zu machen. Daraus können wir nun geeignete Formate entwickeln und haben noch drei Jahre Zeit, sie zu verstetigen. In der Oberlausitz hingegen läuft die Förderung Ende 2024 aus. Da ist sozusagen schon Halbzeit. Wirklich große Ansätze sind damit nicht möglich. Es ist schade, wenn die Mühe aus zwei Jahren dann einfach verpufft, weil sich niemand mehr im Hauptjob drum kümmern kann.

Welche Forderungen formuliert ihr für 2024?

Es wird ja ein Superwahljahr. Die Menschen am Wandel in der Lausitz zu beteiligen – das ist unsere Kernforderung und die ist auch bei vielen Verantwortlichen angekommen. Trotzdem ist mehr notwendig, um aus der Lausitz eine europäische Modell-Region zu machen. Da müssen wir uns weiterhin Gehör verschaffen und noch mehr Menschen ermutigen, sich zu beteiligen. Damit deutlich wird, dass es nicht nur die Forderung unseres Netzwerkes ist.

Herzlichen Dank, liebe Dagmar, für die Einblicke nach einem Jahr „Bürgerregion Lausitz“. Wir hoffen auf große Wirkung in 2024.

Tour de Niederlausitz – Landlustige aus Berlin trafen viele Engagierte in Calau und Altdöbern

Diesen Blog-Beitrag haben wir übernommen von unseren Kolleginnen und Kollegen von Ankommen in Brandenburg – hier geht´s zum „Original“.

Am Freitag, 13. Oktober 2023 waren 25 Berliner Zuzugsinteressierte und Akteure des ländlichen Raums zur Tour de Niederlausitz in Calau und Altdöbern zu Gast. Ziel des Tagesausflugs war es, die Berliner Landlustigen neugierig auf diese beiden Städte als Lebensort zu machen, die mit guter Lebensqualität und vielen modernen Angeboten des Lebens und Wohnens punkten.

Rückblick Tour de Niederlausitz – Landlustige aus Berlin trafen viele Engagierte in Calau und Altdöbern

Foto: Ankommen in Brandenburg

Nach der Zugfahrt aus Berlin wurden die Interessierten im traditionsreichen Eiscafé „Weiner“ direkt am Calauer Markt mit Calauer Quarkkeulchen empfangen. Während die Gäste die lokale Spezialität laut altem Familienrezept genossen, warb der Calauer Bürgermeister Marco Babenz mit guten Argumenten für seine Stadt als attraktiven Lebens- und Wohnort und beantwortete bereitwillig alle Fragen. Frau Alb und Frau Zech von der Wohn- und Baugesellschaft Calau mbH luden nach dem Willkommenskaffee zu einem Stadtspaziergang der anderen Art und ließen nach Calau Zugezogene und Zurückgekehrte zu Wort kommen. Die Calauer Gäste lernten unter anderem Sebastian Bürgel kennen, der aus der Sächsischen Schweiz zugezogenen ist und sowohl ein Telekommunikationsgeschäft als auch eine mietbare, mobile Cocktailbar betreibt. Die Betreiberinnen von Indeed Mode und der Buchhandlung Calau sind ebenfalls in die Stadt gezogen und konnten lebhaft und unterhaltsam aus dem ihrem „neuen“ Leben am Rande des Spreewalds berichten.

Nach dem Stadtrundgang ging es weiter nach Altdöbern: die Berliner Gäste konnten exklusiv die temporäre Skulpturenausstellung „Rohkunstbau 28 – Die Sorge um sich und die anderen“ mit Werken internationaler Künstler im teilsanierten Renaissanceschloss Altdöbern besuchen. Den Abschluss fand die Veranstaltung im Altdöberner Kultberg (=Kulturhaus am Weinberg) – das alteingesessene Kulturhaus wurde von den Rückkehrern Juliane und Ronny Marko mit innovativen Veranstaltungsformaten zu einem Kulturort mit überregionaler Strahlkraft ausgebaut. Im Kultberg stellten Landakteure Projekte aus der weiteren Region vor: Dr. Ina Fettig von den Lausitzer Perspektiven e. V. stellte die Kaiserliche Postagentur in Raddusch und das Projekt Bürgerregion Lausitz vor, Tom Michelberger präsentierte die Michelberger Farm als Ansatz eines ins Dorfleben integrierten Übernachtungsangebots in Naundorf bei Vetschau vor und Alexander Dettke stellte das etablierte Festival Wilde Möhre und die geplanten Entwicklungen rund um das Ziegeleigelände in Muckwar vor.

Bei klassischer und veganer Käse-Lauch-Suppe nach Omas Kultberg-Geheimrezept und leckeren Wraps wurden noch fleißig Kontakte geknüpft bevor alle vom Bahnhof Altdöbern zurück in die Hauptstadt reisten.

Die Veranstaltung wurde vom Netzwerk Ankommen in Brandenburg und Netzwerkmitglied Netzwerk Calau/Wohn- und Baugesellschaft Calau mbH in Kooperation mit dem Netzwerk Zukunftsorte organisiert.

Das sagt die Jugend zum Leben in der Lausitz

Paul Fichtner vom Knotenpunkt KiJuBB kommentiert die Revierwende-Umfrage

Das Projekt-Team Revierwende Lausitz hat 320 junge Menschen befragt, um zu erfahren, wie sie zum Leben in der Lausitz stehen. Das ist genau das Thema unseres Knotenpunktes KiJuBB in Senftenberg. Deshalb haben wir Paul Fichtner vom KiJuBB gebeten, die Ergebnisse der Umfrage für uns einzuordnen. 90 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 14 und 27 Jahren fühlen sich schlecht informiert und einbezogen.

Foto: Jan Kraus 2023

„Das ist für mich ein eindeutiger Hinweis darauf, dass unsere Arbeit in der Region wichtig ist“, sagt Paul Fichtner. Das KiJuBB berät und unterstützt zum Beispiel Gemeinden und Landkreise auf dem Weg zu (mehr) Kinder- und Jugendbeteiligung. Gesetzliche Grundlage dafür ist der Paragraph 18 a in der Brandenburgischen Kommunalverfassung. Gemeinden sind danach verpflichtet, Kindern und Jugendlichen Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte einzuräumen – und zwar für alle Gemeinde-Angelegenheiten, die Auswirkungen auf diese Altersgruppe haben.

„Dass sich 90 Prozent schlecht informiert und einbezogen fühlen, obwohl 91 Prozent der Befragten aus Cottbus und den angrenzenden Landkreisen Spree-Neiße und Görlitz stammen, überrascht mich dennoch“, sagt Paul Fichtner. „Gerade Cottbus entwickelt sich sehr positiv. Zu sehen ist das an Initiativen wie Krasse Lausitz, Boomtown Cottbus oder an der Entwicklung des Ostsees, des neuen Bahnwerks und des Lausitz Science Parks. Trotzdem scheint das bei den jungen Menschen nicht anzukommen.“

Sowohl die Wirtschaftsregion Lausitz als auch die Staatskanzlei und das KiJuBB sind in der Pflicht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Strukturwandel zu stärken und die entsprechenden Maßnahmen noch effektiver umzusetzen. Festgelegt sind die in einem Landtagsbeschluss aus dem Mai 2022. Nur dann entwickeln die so genannten Leuchtturmregionen auch überregionale Strahlkraft.

Alle veröffentlichten Daten der Umfrage könnt ihr hier nachlesen.

Ein Blick in unseren Kalender verrät: Deine Idee steht noch gar nicht drin

Unsere Arbeit in der Bürgerregion Lausitz besteht vor allem darin, Menschen zusammen zu bringen und mit ihnen gemeinsam gute Ideen für die Lausitz zu entwickeln. Es darf nicht nur um Arbeitsplätze gehen, sondern auch um alles andere drum herum: um Kinderbetreuung, Pflege, Bildung, Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten, Treffpunkte und Möglichkeiten, in der Region aktiv zu werden. Wenn dich dieses Gefühl auch umschleicht, dann profitierst du von den Strukturen, die wir als Bürgerregion Lausitz aufbauen.

Foto: Jan Kraus 2023

Wir wollen zeigen, dass es schon ganz viel gibt, was das Leben in der Lausitz lebenswert macht. Falls es in deinem Dorf oder in deiner Stadt etwas gibt, was Menschen zusammen bringt: Erzähl´ uns davon per E-Mail oder auf Instagram

Am schönsten ist es in Gemeinschaft

Für uns liegt der Schlüssel darin, dass die Menschen ihre Region selbst in die Hand nehmen. Dass sie sich in ihrem Wohnort oder in ihrer Region einbringen. Damit sich Dinge ändern, die ihnen selbst wichtig sind – für ein gutes Leben in der Lausitz.

Wir wollen viele Menschen erreichen und sie in ihrem Tatendrang unterstützen. Deshalb bauen wir breite Strukturen auf, vernetzen uns und tauschen uns mit anderen Vereinen und Initiativen aus. Damit du siehst, was dabei rauskommt, haben wir in unseren Herbst-Kalendern noch einmal zurück geblättert und die wichtigsten Dinge rausgesucht. Und wenn du dich jetzt fragst, warum wir von mehreren Kalendern sprechen, erzählen wir dir noch kurz von unseren Knotenpunkten.

Knotenpunkte – Was ist das eigentlich?

Das sind Vereine, Initiativen und Organisationen in der Lausitz, die Teil unserer Bürgerregion Lausitz sind und gleichzeitig auch eigenständige Arbeit vor Ort machen. Sie waren schon da, bevor wir die Bürgerregion Lausitz gegründet haben. Wir haben uns sozusagen verbündet. Hier findest du einen Überblick über alle Knotenpunkte.

Und das haben wir für dich aus unseren Kalendern gefischt

Überland-Festival 2023:

Auch dieses Jahr waren wir dabei im Kühlhaus Görlitz. Unser Knotenpunkt Raumpionierstation Oberlausitz hat einen Workshop zu Bürgerbeteiligung in Sachsen angeboten. Kam richtig gut an. Tolle Diskussionen. Gelungenes Wochenende.

Unser Workshop auf dem Überland Festival. Foto: Lausitzer Perspektiven

Brandenburg-Tag in Finsterwalde:

Großes Event, die Bürgerregion Lausitz mit einem Stand auf der Ehrenamtsmeile, viele gute Gespräche, aber auch viele Sorgen und Ärger gehört – über den Kohleausstieg und verfallende Bahnhöfe zum Beispiel.

Demokratie-Dialoge:

Kleine Lausitz-Tour durch Lübbenau, Raddusch und Schmellwitz (Cottbus), vernetzen, ins Gespräch kommen mit engagierten Menschen vor Ort.

Lausitz Connect II in Mittelherwigsdorf:

Wie wollen wir in Zukunft leben? Was bedeutet Strukturwandel von unten? Spannende Gäste, guter Austausch, nach Lausitz Connect! im Juni schon unsere zweite Mitmach-Konferenz.

Lausitz Connect II in Mittelherwigsdorf. Foto: Valentina Troendle

Treffen mit FAPIQ Lübbenau:

Das ist die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier. Toll, dass es diese Fachstelle gibt, gute Anknüpfungspunkte gefunden.

Besuch beim Werkstattprozess der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH:

Daran erinnert, dass in den Werkstätten auch Kinder und Jugendliche ein Mitspracherecht haben müssen.

Beratungstermine mit Kommunen zur Kinder- und Jugendbeteiligung:

Dafür gibt es seit 2018 den Paragraphen 18a in der Brandenburgischen Kommunalverfassung. Kinder und Jugendliche müssen demnach überall dort beteiligt werden, wo sie von Entscheidungen betroffen sind. Es gibt viel zu tun. Es ist aber auch schon viel in Gange. Unser Knotenpunkt KiJuBB kümmert sich darum.

Kinder- und Jugendkonferenz in Lauchhammer:

Die hat unser Knotenpunkt KiJuBB gemeinsam mit der Stadt Lauchhammer organisiert. 150 Kinder haben sich in Workshops über die Zukunft ihrer Stadt ausgetauscht, Ideen und Wünsche gesammelt. Die vielen Ideen sollen in die Stadtpolitik einfließen. Die Kinder sind happy.

Enkeltaugliche Region:

Unser Finsterwalder Knotenpunkt G3 – Generationen gehen gemeinsam hat im September sein Herzensprojekt gestartet. Wo sich Fuchs und Hase für Nachhaltigkeit engagieren hieß es im Untertitel. Neben tollen Beispielen aus Elbe-Elster und Nebelschütz war viel Raum für gegenseitiges Kennenlernen, Inspirieren und gemeinschaftliche Unterstützung im Engagement für die Region.

Austausch unter Engagierten in der Brikettfabrik Louise. Foto: G3

Themennachmittage:

Jeden 1. Sonntag im Monat in unserem Knotenpunkt IBA Studierhaus, im September ging’s um 300 Jahre alte Industriekultur in Lauchhammer, dazu Kaffee und Kuchen, tolle Sache.

Hallo Nachbarschaft:

Links und rechts vom IBA Studierhaus gibt’s zwei neue Wohnsiedlungen. Wir wollten die Menschen kennenlernen, die dort leben, und haben sie einfach eingeladen. Toller Nachmittag/Abend mit guten Gesprächen und einer coolen Tanz-Performance zu Klängen der Lausitz.

Erzählcafé:

Das Erzählcafé in Lauchhammer war gut besucht. Foto: Caro Kahn

Gedanken, Sorgen und Hoffnungen teilen – das geht in den Erzählcafés, die unser Knotenpunkt Wertewandel an wechselnden Orten veranstaltet. Das moderierte Gesprächsformat hat sich bewährt, um die Stimmung an Orten wahrzunehmen und auch seltener gehörte Stimmen einzufangen.

Treffen mit Lausitzer Abgeordneten:

Bundestag, Landtag, Kommunalpolitiker:innen, Klinken putzen, uns ins Gespräch bringen, zeigen, dass es uns gibt, und was die Bürgerregion Lausitz ist, viele gute Beispiele aus den Wahlkreisen kennengelernt.

Verschiedene Vernetzungstreffen:

Gegenseitiges Kennenlernen ist immer gut. Kennste eine, die jemanden kennt… Netzwerken zahlt sich aus.

Zu Gast bei der Konferenz „Gesellschaftsprojekt Energiewende“, Foto: Stephan Röhl, CC BY SA 4.0

Und wie war dein Herbst?

Gab’s irgendwas, was für uns – die Bürgerregion Lausitz – interessant ist? Hast du dich irgendwo vernetzt oder Leute eingeladen, um über dein Dorf oder deine Stadt zu philosophieren? Oder hast du eine konkrete Idee, für die du Unterstützung suchst?

Dann schreib’s hier uns via E-Mail oder auf Instagram. Wir freuen uns, von dir zu lesen!

Netzwerk Bürgerregion Lausitz präsentiert buntes Veranstaltungsbouquet für September

Pressemitteilung vom 30.08.2023

Das zivilgesellschaftliche Netzwerk Bürgerregion Lausitz fördert und unterstützt die aktive Mitwirkung von Lausitzerinnen und Lausitzern im Strukturwandel. Seit Januar 2023 wurden zu diesem Zwecke eine zentrale Geschäftsstelle eingerichtet und lausitzweit Standorte etabliert. Diese „Knotenpunkte“ sind lokale Anlaufstellen für die Bevölkerung vor Ort in der Region. Im Werkstattprozess der Wirtschaftsregion Lausitz vertritt die Bürgerregion Lausitz die Interessen der Lausitzer Zivilgesellschaft. Nicht zuletzt organisiert das Netzwerk Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen für Engagierte. Nun steht mit dem Herbst die alljährliche Hochzeit der Events vor der Tür – die Bürgerregion Lausitz ist mittendrin und mischt mit.

Standorte der Bürgerregion Lausitz (c)undstoffers Designbüro

Vorfreude auf „Lausitz Connect! die Zweite“ und weitere Veranstaltungen

Bei zahlreichen Veranstaltungen im September ist die Bürgerregion Lausitz Veranstalter, aktiv eingebunden oder vor Ort anzutreffen. Wir laden Pressevertreterinnen und -vertreter sowie Interessierte herzlich ein, bei folgenden Gelegenheiten direkt mit uns ins Gespräch zu kommen:

Sa 02. und So 03.09.23:

  • Landesfest „Brandenburgtag“ in Finsterwalde: Sie finden unseren Stand an beiden Festtagen auf der Ehrenamtsmeile
  • Überland Festival in Görlitz: Wir nehmen am gesamten Festival teil und stellen am Samstag um 14.30 Uhr in der BMX-Halle die Bürgerregion Lausitz vor (mit anschließendem Workshop „Gemeinsam fürs Gemeinwohl: mit Beteiligung und mehr Demokratie aus der Krise“)

Di 12.09.23:

  • Konferenz „19. DGB-Lausitzkonferenz – Lausitz und Gewerkschaften: Stark im Wandel“ in Niesky: Sie finden unseren Stand auf dem Markt der Möglichkeiten vor Konferenzbeginn und in der Mittagspause
  • Exkursion „1. Demokratiedialog Strukturwandel – Beteiligung im Strukturwandel“ in Lübbenau und Raddusch: Unser Knotenpunkt Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg (KiJuBB) ist aktiv am Programm von 08:45 bis 17:15 Uhr beteiligt
  • Konferenz „Bildungskonferenz Lausitz – Kooperationen für Bildung im Lausitzer Strukturwandel“: Sie können Vertreterinnen unseres Knotenpunktes Wertewandel e.V. vor Ort treffen

Mi 13. bis So, 17.09.23:

  • Exkursion „Mitgebracht – Radreise zum guten Leben in der Oberlausitz“: Unser Knotenpunkt und Oberlausitzer Geschäftsstelle Kulturfabrik MEDA veranstaltet in Kooperation mit dem riesa efau e.V. eine mehrtägige Radreise für Engagierte und Aktive

So 17.09.23:

  • Veranstaltung „Lausitz Connect! die Zweite“ in der Kulturfabrik MEDA in Mittelherwigsdorf: Die Bürgerregion Lausitz veranstaltet einen Tag der Utopien in der Oberlausitz. Sie können das brandenburgische und sächsische Team ab 10 Uhr vor Ort treffen

Mo 18.09.23:

  • Konferenz „Gesellschaftsprojekt Energiewende“ in der Heinrich Böll Stiftung in Berlin: Dagmar Schmidt ist zu Gast in der Podiumsdiskussion „Erfolgreicher Strukturwandel: Wohlstand und Lebensqualität erneuern“ im Forum 3 um 11 Uhr

Fr 22.09.23:

  • Veranstaltung „Hallo Nachbarschaft! Treffen – Austauschen – Kultur genießen“ in Großräschen:  Unser lokaler Knotenpunkt Kulturlandschaft Lausitz im IBA-Studierhaus e.V. lädt von 17 bis 21:30 Uhr die Nachbarschaft zum gegenseitigen Kennenlernen und lockeren Austausch in den Garten ein. Den Höhepunkt bildet nach Sonnenuntergang die Klang-Tanz-Bild-Performance „Klänge der Lausitz“.

Do 28.09.23:

  • Veranstaltung „Enkeltaugliche Region Elbe-Elster“ in der Brikettfabrik Louise: Unser lokaler Knotenpunkt Generationen gehen gemeinsam (G3) e.V. lädt ein zum Austausch unter Engagierten von 16:30 bis 20:30 Uhr

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender der Bürgerregion Lausitz. Für alle Termine können Sie uns bereits im Vorfeld kontaktieren, um ein Netzwerkgespräch oder Interview vor Ort zu vereinbaren. Wir freuen uns, Sie zu treffen!

Pressekontakte Bürgerregion Lausitz

  • Niederlausitz

Lausitzer Perspektiven e.V.

Geschäftsstelle

Radduscher Dorfstr. 18

03226 Vetschau

Ansprechpartnerin: Valentina Troendle,

troendle@lausitzer-perspektiven.de, 01520 7224006

  • Oberlausitz

Kulturfabrik Meda

Geschäftsstelle

Hainewalder Str. 35

02763 Mittelherwigsdorf

Ansprechpartner: Jan Hufenbach

hufenbach@buergerregion-lausitz.de, 0163 633 93 63

 

Weitere Informationen: www.buergerregion-lausitz.de.

Das Projekt Bürgerregion Lausitz wird in der Niederlausitz durch STARK-Mittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie vom Land Brandenburg gefördert. In der Oberlausitz wird es aktuell aus Mitteln des Freistaates Sachsen bezuschusst.